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Das Diepholzer Schloss

Die im 10./11. Jahrhundert errichtete Wasserburg Diepholz hat im Laufe ihrer jahrhundertelangen Geschichte manchen Umbau erfahren; wir sind über ihre baugeschichtliche Entwicklung - vor allem in den ersten Jahrhunderten - nicht unterrichtet, weil es darüber an Quellen mangelt.

Es dürfte kaum ein Zweifel daran bestehen, dass das Wasserschloss im quadratischen Grundriss mit vier Grundflügeln erbaut worden ist. Der monumentale 16,50 m hohe, aus Granitquadern erbaute runde Sockel des Turmes geht in seinem Fundament auf die Bauzeit 980/1030 zurück. Der Turm hat einen Durchmesser von 11,60 m. Die Mauerdicke beträgt unten 3,50 m und verringert sich nach oben. Auf dem starken Sockel erhebt sich über einem Gurtgesimse ein zwölfseitiges Backsteingeschoss mit abgedachtem Rand. Dies trägt einen ebenso gestalteten, aber eingezogenen Fachwerkaufsatz, der gekrönt wird von einer ausgeschweiften zwölfeckigen, schiefergedeckten Haube mit zierlichen Erkern und einer Wetterfahne.

Mit 43 m Höhe ist der Schlossturm das höchste Gebäude in Diepholz und Wahrzeichen der Stadt und Umgebung.

Das Schloss ist im Laufe der Jahrhunderte mehrmals baulich verändert worden. Um 1350 ließ es der Edelherr Rudolf völlig umbauen, bevor er mit seiner Gemahlin, der Gräfin Margarete von Hoya, einzog. Ein über der Nordtür des Schlosses eingefügter Steinfries stammt aus jener Zeit; er zeigt das Wappen der beiden Geschlechter von Diepholz und Hoya.
Während des 30jährigen Krieges bewährte das Schloss sich mehrfach als Schutz- und Trutzburg. Trotzdem konnten dänische Truppen es 1626 in Brand setzen und schwedische Soldaten unter dem Obersten Kratzenstein es 1637 erobern und bis auf die Grundmauern zerstören.

Herzog Christian-Ludwig von Lüneburg-Celle ließ das Schloss um 1660 wiederherstellen. Die alten Grundmauern blieben dabei erhalten.
Als spanische Truppen während des niederländischen Freiheitskampfes auch unsere Gegend "jemerlych überzogen", ließ die Regierung in Celle, die seit dem Aussterben des Diepholzer Grafengeschlechts (1585) für unsere Grafschaft zuständig war, die Festung erheblich verstärken.

1790 suchte der "Rote Hahn" das Schloss erneut heim. Dabei brannten der Südflügel und Teile des Westflügels ab. Abgesehen von Erneuerungsarbeiten erhielten der Schlossturm um 1660, die Nebengebäude um 1837 und 1877 ihr heutiges Aussehen.
Mit dem Aussterben des Grafengeschlechts in männlicher Linie verlor das Schloss seinen Residenzcharakter. Bis 1723 beherbergte es die Landdrosten, später die Amtmänner und andere herrschaftliche Beamte. Außerdem diente es den Herzögen bzw. Kurfürsten von Celle bzw. Hannover als Jagdschloss.

Der Justizfiskus, der es 1852 übernahm, richtete dort ein Amtsgericht ein, das noch heute hier untergebracht ist. 1885 zog in den alten Rittersaal des Westflügels das neugebildete Landratsamt ein, bis 1954 in der Niedersachsenstraße das neue Kreishaus errichtet wurde.

Museum im Schlossturm

Auf 7 Stockwerken werden im "Museum im Schlossturm" Exponate aus der Diepholzer Stadtgeschichte und Arbeitswelt gezeigt. Ein Schwerpunkt hierbei ist der Torfabbau in den hiesigen Mooren.
Besonderes Ausstellungsstück ist eine Schatztruhe aus dem 17. Jahrhundert, die von weiteren Stücken aus dieser Zeit umrahmt wird.
Ein Besuch im Diepholzer Schloss bietet aber auch viel Information rund um die Geschichte auch viel Information rund um die Geschichte der Stadt. So erfährt man etwas über die "Königliche Präparandenanstalt", die Adelsgeschlechter in Diepholz oder Wissenwertes über die "Diepholzer Gans". Wer sich die Mühe macht, die 133 Stufen bis ins oberste Stockwerk zu erklimmen, der wird mit einem herrlichen Ausblick über die Region belohnt.

Schlossturmbesteigungen sind von April bis Oktober jeweils am 1. Sonnabend im Monat von 14.30 - 16.30 Uhr möglich.

Das Diepholzer Schloss

Das Diepholzer Schloss

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